Sie sehen wunderschön aus, leuchten in fantastischen Rot- und Goldtönen und sind ein Zauberwerk der Natur: Bunte Herbstblätter verströmen noch einmal heimelige Stimmung, bevor der Winter kommt. Herbstlaub im Garten signalisiert für viele Gartenbesitzer jedoch auch den Beginn der mühseligen Arbeit des Laubharkens. Denn einfach so liegen lassen kann man die bunte Pracht nicht. Die Biotonne ist schnell voll - und nun? Das natürliche Blattgold im Garten ist eigentlich viel zu schade zum Wegwerfen. Es kann den eigenen Pflanzen zugutekommen, Unkraut den Garaus machen und Kleinlebewesen schützen. Herbstlaub im Garten - sechs nützliche Tipps für die Nutzung des Blättersegens.
1. Winterquartiere für Tiere schaffen
Eine windgeschützte, abgelegene Ecke im Garten bietet sich förmlich für einen großen Laubhaufen an, der getrost dort liegen bleiben kann - als komfortables Heim für überwinternde Tiere, die sonst nirgendwo mehr ein Plätzchen finden. Insbesondere die gefährdeten Igel brauchen solche Herbstlaubhaufen, um ungestört durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Die stacheligen Gesellen sind später nützliche kleine Helfer im Garten, die mit Vorliebe Schnecken und kleine Insekten vertilgen.
2. Mulchen
Ganz gleich ob im Zier- oder Nutzgarten - Mulch ist eine feine „Erfindung” für Boden und Gärtner. Was Rindenmulch oder Holzhäcksel können, kann Herbstlaub allemal. Herbstblätter als Mulchschicht lassen Unkraut erst gar nicht wachsen und halten die Feuchtigkeit länger im Boden. Einige Bodendecker und Strauchpflanzen gedeihen nachweislich besser, wenn sie im Herbst regelmäßig mit Laub „gedüngt” werden, weil dieser Umstand ihrem natürlichen Standort am Waldrand entspricht. Die Blätterschicht schützt offene Beete vor Erosion und optimiert die Nährstoffversorgung des Bodens - dies geschieht auch durch Regenwürmer, die gerne im Herbstlaub leben.
3. Kompostieren
Sehr viel einfacher (und umweltfreundlicher), als das Herbstlaub über kommunale Grünsammelstellen oder die Biotonne zu entsorgen: das Blättermeer kompostieren. So entsteht ganz von selbst ein natürlicher Humus, aus dem Pflanzen später die Nährstoffe beziehen, die sie für das Austreiben neuer Blätter benötigen. Um die Kompostierung in Gang zu setzen und voranzutreiben, sollten die Blätter am besten mit dem Rasenmäher zerkleinert werden. Die im Kompost arbeitenden Mikroorganismen benötigen Sauerstoff - eine lockere Schichtung sorgt für eine entsprechende Belüftung. Besonders kompostierfreundlich ist das Laub von Obstbäumen sowie Ahorn, Esche, Linde, Eberesche und Hainbuche.
4. Als Frostschutz nutzen
Auf Stauden- und/oder Gemüsebeeten verteiltes Herbstlaub schützt die Wurzelbereiche nachhaltig vor Frostschäden. Die Blätter sollten möglichst locker verteilt werden, um kleine „Luftkammern” zu bewahren, die zusätzlich isolierend wirken. Als Schutz vor starken Sturmwinden können vereinzelt Fichtenzweige oder Ähnliches obenauf gelegt werden. In der wärmenden Blätterschicht überwintern übrigens unterschiedlichste Kleintiere. Deshalb picken viele Vögel ohne Unterlass in den Laubschichten herum - sie stöbern dort nach Nahrung.
5. Ein neues Beet anlegen
Rasen erstickt unter einer Schicht aus Herbstlaub. Dieser - normalerweise unerwünschte - Prozess kann für die Anlage eines neuen Beetes positiv genutzt werden. Das Stück Wiese, das später ein Beet werden soll, wird mit einer dicken Lage Blätter bedeckt - die verrottenden Grashalme wandeln sich in einen fruchtbaren Boden um, ohne dass irgendeine Mühe vonnöten ist. Bis zum Frühling kann der Boden „reifen” und verfügt dann über die besten Bedingungen für eine erfolgreiche Aussaat.
6. Als Deko verwenden
Die farbenprächtigen Herbstblätter eignen sich hervorragend für das Herstellen kostenloser und garantiert einmaliger Dekoartikel. Ein imposanter Türkranz aus aufgereihten Blättern verströmt eine ebenso gemütliche Atmosphäre wie Dekoschalen mit Herbstlaub und Kastanien. Und: Kinder lieben die bunte Blätterpracht. Vielleicht freut sich ein Kindergarten mitten in der Stadt über einen Sack voll Bastelmaterial aus der Natur?