Immobilien im Bau zu vermitteln, ist für Makler ein lukratives Geschäft. Allerdings birgt die Vermittlung nicht fertig gestellter Objekte auch Risiken. Makler brauchen ein gutes Netzwerk, müssen sich exakt mit den Bauträgern absprechen und alle Rechtslücken schließen, um auf diesem Gebiet erfolgreich zu sein.
Die Kunst, Unsichtbares sichtbar zu machen
Ein Objekt präsentieren, seine Vorzüge herausstellen und die Wünsche des Kunden mit den Möglichkeiten der Immobilie abgleichen - das ist die reguläre Aufgabe eines Maklers. Für diese Vermittlungsarbeit braucht es eine Voraussetzung: Das fertig gebaute, bezugsfähige Objekt. Immobilien im Bau vermitteln ist eine höhere Schwierigkeitsstufe, denn die Immobilie steht nicht real vor Ihnen. Sie befindet sich im Werden oder ist nur als Bauplan vorhanden. Wenn Sie Ihre Maklerkunst in diesem Bereich erfolgreich ausprobieren wollen, brauchen Sie Beziehungen. Sie müssen Ihre Antennen auf künftige Bauprojekte ausrichten. Kollegen und Bauträger, Handwerker, Stadtratsmitglieder, Ingenieure und Zeitungsleute helfen Ihnen dabei - ergänzen Sie die Liste beliebig selbst. Die Direktansprache von Projektentwicklern und Bauträgern lohnt sich, um sich die Pole Position für die künftige Maklerarbeit zu sichern.
Wer trägt die Werbungskosten?
Sie haben einen Bauträger gefunden, der Ihnen für ein großes Neubauprojekt den Makler-Zuschlag erteilt hat. Herzlichen Glückwunsch! Verlieren Sie über Ihre Freude nicht die Vernunft. Sie wissen ja: Vertrauen ist gut … Für die Vermarktung von Immobilien im Bau muss mitunter viel Geld in die Hand genommen werden. Je größer das Objekt, desto umfangreicher die Ausgaben für Prospekte und anderes Info-Material, für Präsentationsfilme und Internet-Marketing sowie die Mitarbeiterschulung. Legen Sie mit dem Bauträger vertraglich fest, wer welche Werbeaktionen durchführt und die Kosten dafür übernimmt. In der Regel sollte dies der Bauträger sein.
Vollmachten einholen
Handelt es sich bei Immobilien im Bau um größere Objekte mit vielen zu verkaufenden Wohneinheiten, kann es hilfreich sein, wenn Sie sich bei der Vermittlung von anderen Makler-Kollegen unterstützen lassen. Vergessen Sie nicht, sich im Vorfeld vom Bauträger die Genehmigung einzuholen, andere Makler als rechtlich selbstständige Handelsvertreter mit der Immobilienvermittlung zu beauftragen. Eine weitere Bauträger-Vollmacht benötigen Sie für den Abschluss von Reservierungsvereinbarungen mit Kunden, die ihr starkes Interesse für die Immobilien im Bau absichern lassen wollen. Die Reservierung wird dann im Namen des Bauträgers abgeschlossen.
Online-Marketing braucht Material
Immobilien im Bau haben für den Kunden einen einleuchtenden Nachteil: Man sieht vor Ort nicht viel. Es liegt an Ihnen, so viel Material wie möglich vorzulegen. Tragen Sie alle wichtigen Formalitäten rund um das Bauvorhaben zusammen. Dazu zählen:
Damit sich der Kunde ein Bild über die geplante oder im Bau befindliche Immobilie machen kann, freut er sich über:
Klären Sie mit dem Bauträger ab, ob und in welchem Rahmen Kundenwünsche bei den Immobilien im Bau berücksichtigt werden können. Die Möglichkeit individueller architektonischer Anpassungen erweitert Ihren Verhandlungsspielraum.
Provisionen
Die Vermittlung von Immobilien im Bau kann für den Makler ein lukratives Geschäft sein. Die Provisionen betragen zwischen drei und sechs Prozent des Verkaufspreises. Bei einem Haus mit mehreren Wohnungen gehen die ersten Objekte in der Regel schnell weg. Sie steigen also mit der niedrigeren Provision ein; je länger der Vermittlungsprozess dauert, desto höher steigen Ihre Provisionen.