Im Frühjahr und im Sommer produziert eine Solaranlage die meiste Energie. In dieser Zeit werden etwa drei Viertel der Jahreserträge, also etwa 75 Prozent, erzeugt. Da im Herbst und im Winter die Tage kürzer und oftmals auch bewölkter sind, erzeugt eine Anlage in diesen Jahreszeiten auch weniger Energie. Wer seine Photovoltaik-Anlage richtig ausrichtet und die Tipps von Experten befolgt, kann auch genügend Solarstrom im Winter produzieren.
Die optimale Ausrichtung der Solaranlage ist sehr wichtig
Bei der Sonneneinstrahlung wird zwischen direkter und diffuser Einstrahlung unterschieden. Bei der direkten Einstrahlung treffen die Sonnenstrahlen ohne Reflexion auf die Solarmodule. Steht die Sonne senkrecht und strahlt ungefiltert auf die Module, ist der Ertrag daher auch am höchsten. Da die Sonne im Süden steiler steht als im Norden, muss bei der Ausrichtung der Anlage ein flacher Anstellwinkel gewählt werden. Ein flacher Winkel beeinträchtigt allerdings die Selbstreinigung der Module. Von einer diffusen Sonneneinstrahlung wird gesprochen, wenn die Strahlen durch Wolken, Nebel oder Umwelteinflüsse gebrochen werden. Dies ist in vielen Regionen Deutschlands im Herbst und Winter der Fall. Der Anstellwinkel spielt dadurch nur eine untergeordnete Rolle. Wer trotzdem genügend Solarstrom im Winter produzieren möchte, muss eine entsprechend große Solaranlage auf seinem Dach haben.
In der Heizperiode reicht die Energie der Solaranlage für eine Elektroheizung oft nicht aus
Viele Hausbesitzer betreiben mit ihrer Solaranlage auch ihre Elektroheizung. Die Kombination aus elektrischer Heizung und Solaranlage wird oft bei sogenannten Passivhäusern eingesetzt. Bei einer normalen Solaranlage, die je nach Art des Moduls eine Fläche von 6 bis 20 Quadratmeter hat, reicht der erzeugte Strom aber nicht aus. Eine Solaranlage dieser Größe kann etwa 33 bis 35 Prozent Solarstrom im Winter produzieren. Bei einer Wohnfläche von etwa 150 Quadratmeter würde diese Anlage nur 8 oder 9 Prozent des Bedarfs decken. Um genügend Solarstrom im Winter produzieren zu können, sollte die Anlage eine Fläche von etwa 100 Quadratmeter haben. Außerdem müsste zusätzlich ein Zwischenspeicher installiert werden. Des Weiteren muss man bei dieser Berechnung davon ausgehen, dass der erzeugte Strom der großen Solaranlage komplett für die Beheizung des Hauses verwendet wird.
Kühle Solarzellen in der Fotovoltaik-Anlage haben einen höheren Wirkungsgrad
Normalerweise ist anzunehmen, dass eine Solaranlage besonders im Sommer sehr viel Strom erzeugen kann. Allerdings sinkt der Wirkungsgrad der Solarzellen, wenn sie von der Sonne erhitzt werden. Es ist daher durchaus möglich, dass eine Solaranlage im Winter ebenfalls hohe Erträge liefert. Damit aber die PV-Anlage ausreichend Solarstrom im Winter produzieren kann, muss der Stand der Wintersonne berücksichtigt werden. Mit einer optimalen Ausrichtung und kühlen Solarzellen sind bessere Erträge möglich.
Schnee auf den Modulen ist normalerweise kein Hindernis
Besonders in bergigen Regionen kommt es vor, dass im Winter Schnee fällt. Viele Betreiber einer Solaranlage haben Angst, dass ihre Module durch den Schnee zu wenig Solarstrom im Winter produzieren. Dies ist allerdings nicht der Fall. Eine Solaranlage produziert selbst bei einer geschlossenen Schneedecke von etwa 15 cm immer noch Strom. Eine geschlossene Schneedecke ist nur in wenigen Regionen Deutschlands dauerhaft möglich. Außerdem haben viele Anlagen eine Ausrichtung von etwa 30 bis 35 Grad. Dies führt dazu, dass der gefallene Schnee auf der glatten Oberfläche recht schnell abrutscht. Zudem erwärmen sich die Module durch die Sonneneinstrahlung, wenn ein Teil des Schnees abgerutscht ist. Der restliche Schnee löst sich dann normalerweise von alleine. Falls sich der Schnee dennoch hartnäckig auf den Modulen festsetzt, bietet der Handel spezielle Sets zur Reinigung an. Mit einer Teleskopstange lässt sich der Schnee dann einfach wegschieben und die Anlage kann wieder genügend Solarstrom im Winter produzieren.