Carsten Frick – der Visionär und Gründer von Mein Makler

Carsten Frick, Inhaber und Gründer der Mein Makler GmbH

Porträt Carsten Frick

„Ich war mir als Kind nie darüber bewusst, was ich werden wollte, aber ich war relativ früh selbst­ständig“, beginnt Carsten Frick. Aufge­wachsen in einer fünfköp­figen Familie, zerstörte der frühe Tod der Mutter das sichere Lebens­gefühl, als Carsten 16 Jahre alt war. Seine Reaktion auf diesen einschnei­denden Schick­sals­schlag: Ich muss auf eigenen Beinen stehen. „Eine wesent­liche Weiche, die in meinem Leben gestellt wurde“, sagt er rückblickend.

„Ich ging aufs Don-Bosco-Gymnasium und nutzte das gute Image zum Geldver­dienen.“ Seine Zeitungs­an­nonce „Don Bosco-Schüler putzen Fenster“ stieß auf große Resonanz, Kunden riefen in seinem Kinder­zimmer an, manchmal sogar im Schul­se­kre­tariat. Nach und nach baute er sich einen Kunden­stamm von 300 Personen auf. „Sicher mit ein Grund, warum ich heute mit Immobilien zu tun habe, ich habe viele Häuser gesehen“, sagt er. Nach dem Abitur erzählte er einer Kundin, er wolle Grafik-Design studieren. „Nein, Carsten, du musst Unter­nehmer werden“, war ihre Reaktion - ein Satz, der seine Persön­lichkeit erfasste.

Er entschied sich für eine Ausbildung als Offset-Drucker im Hochdruck.

„Ich hab morgens um 6 angefangen und war um 13 Uhr mit der Arbeit fertig.“ Nachmittags putzte er weiter Fenster. Nach kurzer Zeit hatte er einen Mitar­beiter, einen Steuer­be­rater und führte erfolg­reich sein eigenes Glasreinigungsunternehmen.

Als der Golf 4 mit blauer Cockpit-Beleuchtung auf den Markt kam, verlangte Carsten Frick in einem Nokia-Shop ein Handy mit blauem Display. „Gibt‘s nicht“, war die Antwort. Dann mach ich das eben selbst, dachte er sich. „Als Neunjäh­riger durfte ich schon von meinem Vater löten lernen.“ Eine Rolle mit blauen LEDs kostete damals 5000 DM, Carsten Frick schöpfte seinen Überzie­hungs­kredit aus, glaubte an seine Idee und inves­tierte. Die neue Zielgruppe, die sich für Tuning begeis­terte, holte er mit sicherem Gespür durch Visiten­karten-Aufsteller bei Sonnenbank-Betreibern ab. „Zehn Minuten später rief der erste an … Nach ein paar Tagen hatte ich bereits die ersten 20 Handys umgebaut.“ Neben einem kleinen Laden­lokal, vor dem die Kunden Schlange standen, baute er einen erfolg­reichen Versand­handel auf, erhielt 50 Pakete täglich. Die Nachfrage war extrem hoch, nur er konnte sie bedienen, bis Farb-Displays auf den Markt kamen.

„Meine Selbst­stän­digkeit hat begonnen wie ein Wirbel­sturm. Ich weiß noch, dass ich 23 Jahre alt war, als ich die erste Million in die Kasse einge­tippt habe“, erzählt Carsten Frick stolz. Der kleine Laden zog in die Weststadt auf 300 qm Fläche, man bot ihm an, dort eine Vodafone-Partner­agentur zu eröffnen - in einem Gewer­be­gebiet ohne Laufkund­schaft. „Ich weiß nicht wie, aber ich habe in den nächsten fünf Jahren über 12000 Kunden an den Standort gebunden.“ Er baute ein Callcenter auf, wurde größter Vertriebs­partner von Vodafone, bis Vodafone 2005 selbst den Schluss­strich zog. „Wir haben den Agenturen im Umkreis zu viel Geschäft wegge­nommen“, meint Carsten. „Eine harte Erfahrung.“

Daraufhin eröffnete er mit Arcor 12 Standorte, wurde bester Arcor-Partner und Fürsprecher für die Region, heiratete, wurde Vater, kaufte ein Haus - eine bewegte Zeit, die ihn viel Energie kostete. Als nach zwei Jahren seine Ehe zerbrach, blieb der kleine Sohn bei ihm. „Einmal ist er mir bei der Baube­spre­chung auf der Baustelle auf dem Arm einge­schlafen.“ Er lächelt. „Ich dachte: Was machst du jetzt aus deinem Leben?“ Seine Entscheidung: einen sauberen Schnitt machen. „Du konntest nur Erfolg haben, wenn du den Kunden Dinge verkaufen konntest, die sie nicht brauchten. Für mich ein entschei­dender Punkt, den ich mit mir selbst nicht mehr vereinbaren konnte. Das war mir nicht niveauvoll genug.“

Er verkaufte die ganze Firma, zog mit seiner neuen Freundin in das umgebaute Haus und nahm sich ein Jahr Zeit zur Neuaus­richtung. Durch Zufall stieß er auf das Thema Immobilien, vertrautes Terrain. Als Schüler hatte er in vielen Häusern Fenster geputzt, später diverse Immobilien umgebaut. „Ich traute mir zu, das besser zu können als die Makler, die ich kannte“, erzählt er. „Erst von da an wurde ich vom Selbst­stän­digen zum Unter­nehmer, hatte kein System mehr hinter mir. Ich war das System.“

Was ihn stark gemacht hat? „Was ich vorher erlebt habe. Ich musste mich zigmal neu erfinden. Ich weiß, wie Werbung und Marketing funktio­nieren. Ich bin ein Macher, pack die Dinge an und versuch sie großzu­machen“, erklärt er seinen Erfolg.

Im Autoren­verbund verfasste er das Buch Unsere Immobilie im Alter als Einkaufs­in­strument für Makler und gab Seminare zu Akquise, Farming, Arbeits­recht, Mitar­bei­ter­führung. Für seine große Vision - andere Immobilien­makler als Mein Makler erfolg­reich machen - entwi­ckelte Carsten Frick eine Online-Ausbildung in Video­kursen zum Selbst­lernen. „Mein Makler funktio­niert als Lizenz-Konzept“, erklärt er. „Du bekommst die Marke, das Marke­ting­paket, das ganze Praxis-Wissen und kannst arbeiten. Das Besondere bei diesem Konzept: Der Geschäfts­partner ist dann die Marke.“ Den Pilot­standort hierfür fand er in einem alten Laden­ge­schäft in Bochum, das er nach seinen Vorstel­lungen wohnlich umbaute - ein Kundenmagnet.

Carsten Frick musste früh erfahren, dass nichts für die Ewigkeit Bestand hat und Märkte sich schnell ändern können. Jetzt gibt er sein Wissen weiter. „Ich wünsche mir 100 Teilnehmer, die in mir ein Vorbild erkennen und mich als Mentor sehen. Mittler­weile finde ich, dass Leben nicht nur Arbeit sein kann. Unser größtes Gut ist Zeit“, sagt er abschließend. Heute lebt er in zweiter Ehe wieder in einer fünfköp­figen Familie, neue Visionen im Blick. Mit seiner einzig­ar­tigen Geschichte und Persön­lichkeit steht Carsten Frick für Niveau, Ideen­reichtum, Entwicklung, Perfektion und Erfolg - für sich und andere.

Autorin: Dr. Heike Jacobsen
www.dr-heike-jacobsen.de